Was macht der Löffler Adam Web Loeff Urushi Biographie  
  URUSHI        
 

Tagesablauf einzubauen, und nach acht Stunden ruhiger Schleifarbeit Nah/Fern-Fokussierung ohne Brille zu üben. Über Jahre machst du das, gehst um Mitternacht den Kontrollgang machen, ob Luftfeuchtigkeit und Temperatur im Furo stimmen, schleifst die folgenden zwei Tage und lackierst eine Stunde lang die nächste Schicht. Bevor du dich dafür ausgezogen hast bis auf einen Lendenschurz und eine Art Kochmütze, damit kein Körnchen Staub mehr aus dir herausfällt, ist deine Lackkammer und alles im Andenken an die Legende feucht gewischelt worden, die japanischen Lackmeister seien zum lackieren auf einen See hinaus gerudert, um dem Staub zu entkommen. Ein Experte, der deine Grundierungen sieht, empfiehlt dir, die ganze Serie am besten und ohne weiteres in die Sammlung "Meine erste Urushi-Grundierung" zu verfrachten, und dafür ein schönes Cabinet anzufertigen, das in der Nähe des Hausaltars Ruhe finden könnte. Nach einem Jahr entdeckst du unter den fertigen Sachen, die du in eigens dafür angefertigten Zedernkästen und in gelbe Seide eingeschlagen vor UV-Strahlung aufbewahrst, eine Sensation: Du hast es nicht erwartet und schon garnicht hergestellt, aber unter zehn Schichten schwarzem Lack siehst du am Licht die harten Jahresringe und eine Maserung auftauchen, die du von Anfang an als Beweis dafür retten wolltest, mit Holz gearbeitet zu haben. Ohne zu ahnen, wie du das machen sollst. 


2012 © Adam Löffler



 
   
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