Mit dem Lack anzufangen, davor hat man mich gewarnt. Nicht eindringlich, kompetent und ernsthaft, sondern ungefähr so wie ein Ex-Exilant auf die Frage der Auswanderung antwortet: "Du kannst es machen, aber es ist nicht einfach." O.K. Da magst du schon so sprechen wie in dem ersehnten Land, in eine ferne Eingeborene verliebt sein, ihr Essen und Trinken mögen und auf den Umzug gespart haben, - einer, dessen Meinung du auch noch schätzt, bringt dich in die Bredouille noch einmal zu zögern, bevor es dann richtig losgeht. Du weisst dann wenigstens, dass Scheitern zum Programm gehört, und richtest dich häuslich darin ein. Die Sachen, die du dafür brauchst, kriegst du bei OBI - oder in Japan. Es ist ganz einfach: Du liest drei Bücher und weisst vier Wahrheiten; du schaust dir alte japanische Filme an und denkst, so will ich es machen. Der Furo zum trocknen, den du baust, backt die ersten Schichten Urushi und du bist begeistert. Die Pinsel sind flacher als deine Orient-Zigaretten; du wäschst ihr teures Haar von Perlentaucherinnen in Avocado-Öl, entfernst das Staubkorn im frischen Lack mit einem Rattenhaar und weisst: Ich werde das finish gnadenlos als pinselfrische Ausführung abliefern wie Gott es schuf, und keine knickerigen Mätzchen machen wie Lackpolitur und sowas. Deine grossen schwiemeligen Augen erregen ernsthafte Besorgnis unter den Liebsten, die du monatelang vernachlässigt hast, weil du jede neue Lackschicht stundenlang unter der Lupenbrille anstarren musstest, um mit deiner Holzkohle aus japanischer Magnolie Riesenstaubkörner wegzuschleifen. Die Freunde stellen Fragen, die du nicht beantworten kannst, und du erklärst ihnen simpelste Probleme, die sie für kryptisch halten. Jemand fotografiert deinen Arbeitsplatz und malt die aufgehängten Gummihandschuhe, die farbigen Schleifpads und alles. Sie lassen dich als maniac in deinem Verhau zurück, während du anfängst, kompensative gymnastische Übungen gegen die Rückenschmerzen in deinen